Schulbildung in Deutschland: Beginn, Struktur und Besonderheiten

120

Views

5.8.2025

Schulbildung in Deutschland: Beginn, Struktur und Besonderheiten

Inhalt des Artikels:

  • Schulfähigkeit: Ab wann beginnt die Schulpflicht?
  • Die Struktur der deutschen Grund- und Sekundarschulbildung
  • Deutschland – Abitur und seine Möglichkeiten
  • Russische Schulen in Deutschland
  • Private Schulen in Deutschland und ihre Vorteile
  • Studienkolleg – Beste öffentliche und private Bildungseinrichtungen

 

Wir starten eine neue Artikelreihe: „Das Bildungssystem im Ausland“, die ein aktuelles Thema für viele Migranten, die mit ihren Familien reisen, behandelt. In diesen Artikeln werden wir die Bildungssysteme verschiedener Länder betrachten, die bei vielen Kunden unserer Gesellschaft beliebt sind. 
Sobald Ausländer in einem neuen Land angekommen sind und Fragen zu ihrer Aufenthaltsgenehmigung und ihrem Wohnort geklärt haben, stellen sich zahlreiche Fragen: „Wo wird das Kind zur Schule gehen? Wird es zurechtkommen? War das die richtige Entscheidung? Wie komme ich in eine solche Einrichtung? Und was kostet das?“ Wir möchten Ihnen bei diesen Fragen helfen und über die unterschiedlichen Bedingungen und Möglichkeiten zur Erlangung eines vollständigen oder unvollständigen Schulabschlusses informieren, sowie über die Möglichkeiten des Zugangs zu Hochschuleinrichtungen. Heute sprechen wir über eines der beliebtesten Länder, nicht nur für Bürger der Russischen Föderation und der GUS, sondern auch für viele Ausländer, und das ist Deutschland. 
Wie in der restlichen Welt ist auch hier die Schulpflicht obligatorisch. Kinder von Einwanderern können zudem kostenlos zur Schule gehen. Psychologen berücksichtigen, dass der Umzug in ein anderes Land für ein Kind bereits stressig ist, ganz zu schweigen vom Lernen in einer Fremdsprache. Daher wird in der Regel empfohlen, das Kind zur besseren Anpassung in eine niedrigere Klasse zu versetzen, um die Sprache zu lernen und das bereits zu Hause Erlernte zu wiederholen. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Kind zusätzlich Fächer lernen kann, die es in seinem Heimatland nicht hatte. In der Regel bieten die deutschen Sozialdienste umfangreiche Unterstützung beim Spracherwerb. Der Stundenplan kann so gestaltet sein, dass das Kind intensiv Deutsch lernt. Eltern wird geraten, ihr Kind in eine Klasse mit möglichst vielen Einheimischen zu schicken, was sich positiv auf die Kommunikation mit Gleichaltrigen in einer sprachlichen Umgebung auswirken kann. Es ist sehr wichtig, das Kind zu unterstützen - zusätzlich zur Schule können Eltern es in verschiedene Kurse schicken: Sport, Tanz, Computer, wo das Kind durch seine Hobbys motiviert wird, die Sprache schneller zu lernen. Es wird empfohlen, mit den Kindern Museen zu besuchen, Ausflüge zu machen und die Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Stadt und des Landes, in das sie gezogen sind, zu erkunden. 


Die öffentliche Sekundarschulbildung in Deutschland ist kostenlos, für jeden zugänglich und erfolgt ausschließlich in deutscher Sprache. 10 Jahre Schulbildung sind verpflichtend, auch wenn das System auf 12-13 Jahre angelegt ist. Bemerkenswert ist, dass in einigen Regionen Deutschlands (Berlin und Brandenburg) Kinder 6 Jahre in der Grundschule unterrichtet werden, während in anderen Regionen nur 4 Jahre Unterricht stattfinden. Kinder treten in die Grundschule, die Grundschule heißt, ein, sobald sie sechs Jahre alt sind. Nach dem Abschluss werden die Schüler je nach Fähigkeiten in verschiedene Klassen eingeteilt. Hier hängt viel davon ab, ob das Kind seine Schulbildung fortsetzen oder einfach nur eine bestimmte berufliche Qualifikation erlangen möchte. 
Hauptschule – Schüler mit schwachen Leistungen werden in diese Klassen geschickt. Sie werden für einen bestimmten Beruf ausgebildet, weshalb viel Wert auf praxisnahe Fächer gelegt wird und weniger auf fachliche Grundlagen. Nach 5 Jahren in einer solchen Klasse können die Kinder in berufliche Weiterbildungseinrichtungen eintreten. 
Realschule – Kinder mit durchschnittlichen Leistungen, die die Grundschule beendet haben, werden hier eingeschult. Der Unterricht in dieser Klasse dauert 6 Jahre und nach der 10. Klasse können die Schüler sofort einen Job finden oder eine berufliche Qualifizierung erlangen. Bei guten Leistungen besteht die Möglichkeit, in das Gymnasium zu wechseln – hier wird die Ausbildung auf den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife und die damit verbundene Zulassung zu Universitäten ausgerichtet. 
Die Schüler der 13. Klasse werden als Studierende behandelt und bereiten sich auf die Aufnahme an den Hochschulen des Landes vor. Nach dem Abschluss erhalten sie das Abitur, dessen Durchschnittsnote die Zulassungsmöglichkeiten zu Universitäten ohne Aufnahmeprüfungen beeinflusst. Wenn die Zahl der Bewerber die verfügbaren Plätze übersteigt, werden die Studierenden mit besseren Noten bevorzugt, während andere auf die Warteliste gesetzt werden, mit der Möglichkeit, im nächsten Jahr aufgenommen zu werden. 
Der Hauptvorteil der öffentlichen Bildung ist, dass sie kostenlos ist. Ein „aber“ – die Ausbildung erfolgt ausschließlich auf Deutsch. Private Schulen in Deutschland hingegen bieten Unterricht in mehreren Sprachen an. Sie sind jedoch nicht günstig: zwischen 15.000 € und 45.000 € pro Jahr. Eine Ausbildung an solchen Schulen gilt als so prestigeträchtig, dass selbst Einheimische häufig ihre Kinder an solche Einrichtungen schicken. Gleichzeitig gibt es in Deutschland zwei Arten von privaten Schulen: internationale und Internate. Internationale Programme werden in Englisch angeboten, allerdings sind Grundkenntnisse in Deutsch erforderlich. Bei der Aufnahme in Internate muss das Niveau der deutschen Sprache hoch sein, und Ausländern stehen auch intensive Sprachkurse zur Verfügung. Außerdem bieten Internate viele verschiedene Freizeitangebote, die das Kind entsprechend seinen Interessen wählen kann, wodurch es seinen Hobbys auch ohne zusätzliche Investition nachgehen kann.  
Einige internationale Schulen bieten das IB-Programm an, das dem deutschen Abitur entspricht. Dieses Programm wird in Englisch durchgeführt und international anerkannt, was für Schüler, die eine Ausbildung im Ausland in Englisch anstreben, von Vorteil ist. 
Russische Schulen sind in Deutschland für die russischsprachige Bevölkerung eröffnet worden, in denen auf zwei Sprachen – Deutsch und Russisch – unterrichtet wird. Wenn das Kind Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hat und die Eltern sich keine private Schule leisten können, gibt es mehrere russische Schulen für die russischsprachige Bevölkerung in Deutschland. Dort legen die Lehrkräfte großen Wert darauf, dass die Kinder in beiden Sprachen kommunizieren. In der Regel sind solche Schulen nur in größeren Städten zu finden:
In Berlin gibt es zwei Schulen – die Deutsch-Russische Grundschule benannt nach Lomonossow (finanziert durch den Staat sowie durch Sponsoren und Eltern der Schüler. Für einkommensschwache Familien beträgt der Preis pro Jahr nur 60 €) und die Russisch-Deutsche Schule benannt nach Tolstoj (Unterricht für die Klassen 1-6, kostenlos für Russen).
In München wurde das Russisch-Deutsche Bildungszentrum eröffnet (Unterricht wird in zwei Sprachen erteilt: morgens auf Deutsch, nachmittags auf Russisch. Die Studiengebühr beträgt 1.100 € pro Jahr).
In einigen Städten gibt es Sonntagsschulen, in denen ebenfalls bilingual unterrichtet wird, wobei die Finanzierung entweder aus Sponsorenbeiträgen oder aus den minimalen Beiträgen der Eltern erfolgt. 
Falls ein Kind nicht plant, 13 Jahre zu studieren und in das Studienkolleg (Kolleg) eintreten möchte, stehen ihm staatliche Institutionen dieser Ebene offen. Unabhängig davon, ob man Ausländer ist oder nicht, ist die Ausbildung kostenlos. Viele Ausländer ziehen es jedoch vor, ihre Kinder in private Hochschulen zu schicken, wo die Ausbildung im Vergleich zu privaten Internaten nicht so teuer ist und das Abschlusszeugnis die gleiche Bedeutung hat. Die Studiengebühr hängt von der Beliebtheit des Fachs und der Region ab und liegt im Durchschnitt bei etwa 500 € pro Semester. Verpflegung und Unterkunft sind separat zu berechnen. Das Hauptziel solcher Hochschulen ist es, die Schüler effektiv auf die Zulassung zu den führenden Universitäten der Welt vorzubereiten. Im Vergleich zu privaten Schulen in Deutschland stellen viele Ausländer fest, dass internationale Hochschulen intensiver unterrichten und die Kinder die benötigten Fächer vertieft lernen. Auch die Kurse an solchen Hochschulen orientieren sich an den erforderlichen Zulassungsanforderungen für Hochschulen. Ausländische Studierende haben die Möglichkeit, spezielle Fächer zu wählen und Gruppenunterricht mit individuellem Unterricht zu kombinieren. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder in kleinen Gruppen (bis zu 6 Personen) lernen, was die qualitativ hochwertige Verankerung des Stoffes fördert.

Zu Beginn werden alle Studienkollegfächer entsprechend dem gewählten Studium verteilt — klassisch oder an einer Fachhochschule. Die meisten Hochschulen sind an Universitäten angegliedert, sodass der Lernprozess gezielt ist. Das Ranking der Bildungseinrichtungen hilft dabei, die Wahl einer Universität zu treffen. Bitte beachten Sie jedoch, dass je höher das „Niveau“ des Kollegs ist, desto mehr Ausländer sich dafür interessieren und desto schwieriger es ist, Plätze zu bekommen. 
Zu den besten öffentlichen Einrichtungen, an denen man kostenlos studieren kann (mit Ausnahme der medizinischen Fakultäten), gehören:

  • Studienkolleg in Hessen (Semestergebühr 279,82 €, Unterricht auf Deutsch)
  • internationales Studienkolleg in Niedersachsen (Semestergebühr je nach gewähltem Kurs. Unterricht auf Deutsch)
  • Studienkolleg TU in Berlin (gebührenpflichtige medizinische Fakultät – 2.150 € pro Semester, andere Studienrichtungen – Semesterbeitrag 311,99 €. Unterricht auf Deutsch)
  • Studienkolleg FU in Berlin (Semestergebühr, Unterricht auf Deutsch)
  • Studienkolleg Coburg (Semestergebühr 210 €. Unterricht auf Deutsch)
  • Studienkolleg in Nordrhein-Westfalen
  • Studienkolleg in Hamburg (Semestergebühr je nach gewähltem Fach, Unterricht auf Deutsch)

Bei der Bewerbung zum Studienkolleg muss der Schüler seine Deutschkenntnisse auf dem Niveau B2 mit einem entsprechenden Zertifikat nachweisen, das im Voraus erworben werden muss. Dieses Zertifikat hat keine Fristen, sodass es jederzeit verwendet werden kann. Natürlich sind für die Zulassung gute Sprachkenntnisse unbedingt erforderlich und es ist gut, wenn die Eltern sich darum im Vorfeld gekümmert haben. Aber was ist mit denen, deren Niveau weder B1 noch B2 erreicht, die aber trotzdem studieren möchten? Eine gute Option wäre, ein Kolleg mit null Deutschkenntnissen zu wählen. Zum Beispiel, das Studienkolleg Freshman, wo die Einrichtung mehrere Programme anbietet:

  • nur in Deutsch;
  • nur in Englisch, nach dem Abschluss kann der Absolvent zwischen einem Bachelor- oder Masterstudiengang mit Englisch als Unterrichtssprache wählen oder sich an einer Universität in der Europäischen Union einschreiben;
  • ein gemischtes Programm – anfangs erfolgt der Unterricht in Englisch, wird jedoch schrittweise geändert und fortgeführt in Deutsch. 

Vielleicht ist der einzige Nachteil, dass die Studiengebühren 19.500 € pro Jahr betragen und trotz der hohen Kosten die Noten des Bewerbers in der gewählten Sprache und den Fächern hoch sein sollten.
Wie Sie sehen können, haben wir Ihnen nur einen kleinen Teil der Bildungseinrichtungen in Deutschland vorgestellt. Da das Land im Ranking der Länder mit dem besten Bildungssystem (nach dem Vereinigten Königreich und den USA) den dritten Platz einnimmt, gibt es viele Menschen, die hier studieren möchten. Im nächsten Artikel werden wir das Niveau der Hochschulen in Deutschland aufdecken: wie man ein Stipendium beantragt, welche Stadt die besten Universitäten hat und welche Fächer man mit einem Abschlusszeugnis aus einem anderen Staat belegen muss.

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie eine Beratung?

Eine Anfrage hinterlassen

Unser Experte wird Sie kontaktieren, um Aufgaben zu besprechen, Lösungen auszuwählen und Sie in jeder Phase der Transaktion auf dem Laufenden zu halten.

bg image